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Assyrische Palastreliefs aus Nimrud
Archäologische Funde aus Assyrien im Pergamon Museum zu Berlin
Kalchu (Nimrud)
Kalchu/Kelach, das spätere Nimrud, war keine alte Stadt, sondern eine Neugründung durch Salmanasser I. (1263-1233 v.Chr. [Veenhof]).
Durch Assurnasirpal II. (883-859 v.Chr. [Veenhof] erlebte die Stadt eine Blütezeit, als er sie zur Hauptstadt erhob. Bisher war Assur politisches Zentrum gewesen, doch Assurnasirpal zog in das nördlich gelegene Kalchu, da sich hier, am Flußdreick von Tigris und großem Zab, mehr Platz für seine neue repräsentativen Bauten bot, als im kleinen Assur. Assur blieb aber weiterhin religiöses Zentrum.
Auch Salmanasser III. (858-824 v.Chr.) errichtete hier Bauten und zwar im Südosten das sogenannte "Fort Salmanasser", ein Arsenallager.
Nimrud blieb bis in das späte 8. Jh. Hauptstadt der assyrischen Könige, bis Dur Scharrukin (Khorsabad) durch Sargon II. (722-705 v.Chr. [Veenhof]) die neue Hauptstadt wurde.
Ausgrabungen in Nimrud
Bereits 1846 begann der Engländer Sir Austen Henry Layard mit seinen Ausgrabungen in Nimrud, vor allem auf der Akropolis.
Es kamen dabei Reste großer Palast- und Festungsbauten zum Vorschein (Fort Salmanassar [Militärpalast] von Salmanassar III. [858–824 v. Chr.] und der Nordwest-Palast des Assurnasirpal II. [883-859 v.Chr.]). Man fand ebenso zahlreiche Alabasterreliefe und Elfenbeinschnitzereien sowie Obelisken und monumentale Figuren.
Layard war später in den Jahren 1849-51 auch in Ninive (Kujundschik) sehr erfolgreich.
Durch den IS wurde in 2015 diese Antikenstadt fast völlig zerstört.
Pergamon Museum zu Berlin
Im Pergamon Museum zu Berlin sind im Raum 11 der Vorderasiastischen Sammlung Palastreliefe aus dem Palast von Assurnasirpal II. in Nimrud ausgestellt.
Als Walter Andrae die Ausstellungsräume im Museum plante, wollte er die altorientalischen Lebenswelten so anschaulich wie möglich darstellen. So ließ er bei der museale Rekonstruktion eines Palastraumes alle damaligen Kenntnisse einfließen. Dabei verwendete er sowohl Originale als auch Kopien aus verschiedenen Fundorten und Zeiten in Assyrien.
Die in Raum 11 errichtete Rekonstruktion entspricht weitestgehend einem assyrischen Originalraum, wenn auch die Teile aus verschiedenen Zeiten und Orten stammen. Die einst fensterlosen Räume erhielten ihr Licht nur durch die Eingänge. Die beiden Kolossalfiguren am Eingang - von den Assyrern Schedu-Lamassu genannt - stellen geflügelte Löwen mit bärtigen enschenköpfen und Hörnerkronen als Zeichen der Göttlichkeit dar (Gipsabgüsse der Originale im "Britischen Museum" London). Sie dienten ebenso wie die im Raum befindlichen Alabasterreliefe dem magischen Schutz des Herrschers.
1957 kamen Schmuckfriese mit blauen, roten und weißen Farbfeldern, Rosetten und Palmetten dazu.
Der im intensiven Rot gehaltene Wandgestaltung besitzt im oberen Teil Friese mit Rosetten und Lebensbäumen. Reste solcher Malerei fanden sich im Palast des Königs Tukulti-Ninurta I. (1243-1207 v.Chr.) Kar-Tukulti-Ninurta. Ihre Farbigkeit wird kontrastiert von der goldenen Decke.
Auch die Reliefe waren bemalt, wie man an Spuren an den Sandalen einiger Figuren noch erkennen kann.
Dass die hölzernen Decken auch mit Gold verkleidet waren, ist aus Keilschrifttexten bekannt.
Die Reliefe zeigen König Assurnasirpal II. (883 - 859 v.Chr.) in kultischer Funktion bei einem Opfer sowie zwischen geflügelten göttlichen Wesen.
Saal 11 - Lamassu aus Alabaster aus dem Palast Assurnasirpals II. (883-859 v.Chr.) in Nimrud
(c) 2019 www.theologische-links.de
Saal 11 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster aus dem Palast Assurnasirpals II. (883-859 v.Chr.) in Nimrud
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Saal 11 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster aus dem Palast Assurnasirpals II. (883-859 v.Chr.) in Nimrud
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Saal 11 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster aus dem Palast Assurnasirpals II. (883-859 v.Chr.) in Nimrud
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Saal 11 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster aus dem Palast Assurnasirpals II. (883-859 v.Chr.) in Nimrud
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Nimrud
Die Lage der assyrischen Paläste auf dem Ausgrabungsareal in Nimrud (Kalchu/Kelach)
(C) 2019 www.theologische-links.de
Links
Nimrud (c) Wikipedia
Quellen
Pat und David Alexander: Das große Handbuch zur Bibel "Die Assyrer" S. 432, Wuppertal: R. Brockhaus-Verlag, 2001
Gaalyahu Dornfeld, Gerhard Johannes Botterweck (Herausgeber und Bearbeiter der deutschen Ausgabe): Die Bible und ihr Welt, 2 Bände, "Assyrien und Israel" S. 39, Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe Verlag, 1988, Lizenzausgabe für die Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, 1991
Hans Einsle: Das Abenteuer der biblischen Forschung, Gütersloh: Primsa Verlag, 1979
Barthel Hrouda (Hrsg.): Der Alte Orient, C. Bertelsmann, 2005
Kenneth A. Kitchen: Das Alte Testament und der Vordere Orient, Giessen: Brunnen-Verlag, 2008
Joachim Marzahn Beat Salje (Hg.): Wiedererstehendes Assur, Mainz: Philipp von Zabern, 2003 (mit Zeittafeln)
Eugene H. Merrill: Die Geschichte Israels, Neuhausen: Hässler-Verlag, 2001
Fritz Rienecker: Lexikon zur Bibel, "Assyrien" Spalte 130, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1960
Diccionario Ilustrado de la Biblia, Miami: Editorial Caribe, 1977
Literatur über Assyrien
H. Freydank, Beiträge zur mittelassyrischen Chronologie und Geschichte, Berlin 1991.
Kurt Galling (Hrsg.): Textbuch zur Geschichte Israels, Tübingen: Verlag Mohr Siebeck, 1950, 1968, 1979, ISBN 3-16-142361-5 - Im Internet ist die 3. Auflage als Google.Book zu finden. Bitte beachten Sie, daß die Texte von Auflage zu Auflage variieren.
H. Greßmann, Altorientalische Texte zum Alten Testament, 1926, 2. Auflage
W. W. Hallo, K. L. Younger (Hrsg.): The Context of Scripture. Canonical Compositions, Monumental Inscriptions, and Archival Documents from the Biblical World, Leiden 1997
Bernd Janowski, Gernot Wilhelm: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004
Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, 3 Bde., Verlag Mohn, Gütersloh 1982-1997 (TUAT)
* Seton Lloyd: Die Archäologie Mesopotamiens, München: C.H. Beck, 1981
* Elena Mango, Joachim Marzahn, Christoph Uelingen: Die Könige am Tigris, Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2008
H.A. Parrot: Ninive und das AT (Bibel und Archäologie), 1955
James B. Pritchard (Hrsg.): Ancient Near Eastern Texts relating to the Old Testament, Princeton 1969
Bildbände über Assyrien
Richard D. Barnett, Erika Bleibtreu, Goffrey Turner: Sculptures from the South-West-Palace of Sennacherib, London: British Museum Press, 1998, ISBN 978-0714111261
Richard D. Barnett: Sculptures from the North Palace of Ashurbanipal at Nineveh (668-627 B.C.), London: 1976
Richard D. Barnett, Amleto Lorenzini: The Assyrian Palace Reliefs in the British Museum, London, 1970
Barthel Hrouda (Hrsg.): Der Alte Orient, C. Bertelsmann, 2005
Carolin Masom & Pat Alexander: Großer Bildführer zur Bibel, Giessen: Brunnen-Verlag, 1987 (mit einigen Bildern)
Enrico Ascalon: Mesopotamien, Bildlexikon der Völker und Kulturen, Parthas Verlag, EAN 9783936324716 (mit einigen sehr gut erklärten Abbildungen von assyrischen Herrschern [Reliefs / Stele])
M.A. Beek: Bildatlas der assyrisch-babylonischen Kultur, 1961
H. Greßmann; Altorientalische Bilder zum Alten Testament, 1927, 2. Auflage
Übersetzungen (Referenzen) von altorientalischen Texten (Inschriften)
Inschriften Salmanassers V. über seine Feldzüge: In Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels, Nr. 20
Salmanassers V. Eroberung von Samaria: In Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels, Nr. 29 (2. Auflage)
Sargons II. Bericht über seine "Eroberung" Samarias: In Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels, Nr. 28 ( 1. Auflage)
E. Schrader, Die Sargonsstele des Berliner Museums. Abh. Kgl. Akad. Wiss. Berlin, Phil.-hist; Kl. 6, 1881, 4.
Museen
Lageplan des Pergamon-Museums
Vatikanische Museen - Liste der ausgestellten Stücke
Britisches Museum - Assyrien - Austellungsstücke Online (c) Britisches Museum in London
The Oriental Institut - Assyrien (c) Orientalisches Museum Chicago
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Ins Netz gesetzt am 11.05.2019; letzte Änderung: 21.05.2019
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