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Die "Deutsche Marienkirche" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten im jüdischen Altstadtviertel von Jerusalem.

Die Bilder sind vergrößerbar.


Kurze Information

Die "Deutsche Marienkirche" im jüdischen Jerusalemer Altstadtviertel war im 12. Jahrhundert ein Pilgerhospiz mit einem Krankenhaus und einer Kirche.


Ausführliche Informationen

Beschreibung

Wenn man im jüdischen Altstadt von der Tiferet Straße nach Osten Richtung Klagemauer geht, stößt man geradewegs auf eine Kirchenruine ohne Dach. Es handelt sich um die Deutsche Marienkirche, die dem "Deutschen Orden" unterstellt war. Im Jahr 1126 fand die Kirche zum ersten Mal Erwähnung, und zwar als Stiftung eines unbekannten deutschen Paar. Das Haus diente zur Versorgung von armen und kranken Deutschen.

Für die vielen deutschsprachigen Pilger, die im 12. Jahrhundert ins Heilige Land kamen und weder Französisch noch Latein beherrschten, war die Marienkirche das deutsche Glaubenszentrum.

Der gesamte Komplex besteht aus drei Teilen.

In der Mitte steht die 12 x 20 Meter große dreischiffige Kirche. Sie steht auf einem mächtigen Kellergewölbe, das von Osten her betreten werden kann. Die Kirche ist von Westen her mit drei Eingängen versehen und hat drei Apsiden im Osten. Zwei Pfeilerreihen zu jed drei Pfeilern stützten die Kreuzgratgewölbe. An der Nordwand ist noch die Nische für die Kultgegenstände sichtbar. Heute befindet sich in diesem Gebäude eine jüdische Institution.

Der Kirche waren nach Norden hin eine 22 x 37 Meter große Halle mit Innenhof angegliedert, die als Hospiz diente. Von diesem Bau ist nichts mehr erhalten geblieben.

Nach Süden hin gab es eine zweigeschossige Halle. Im oberen Stock befand sich die sogenannte "Zeremonienhalle", die über die Kirche aus erreichbar war. Von dieser Halle ist im Westen nur noch ein Teil erhalten, wobei es im Westen einen mamalukischen Vorbau gibt.

Das Hospital im Untergeschoß war über eine Treppe erreichbar. Es ist jetzt ein kleiner Park, in welchem Bögen, Kapitelle und Mauerreste, die den zweistöckigen Bau der Kreuzfahrer ersichtlich machen.



Geschichte

Die Anlage fiel schon 1187 in moslemische Hände und wurde zum Teil zerstört. Von 1229 bis 1244 wurde die Kirche noch einmal aufgebaut und als Pilgerheim genutzt wurde. Danach wurde sie von den Moslems erneut zerstört.

1872 wurde die Ruinenanlage von T. Drake entdeckt und fast 100 Jahre später von E. Netzer und A. Ovadiah freigelegt, als 1967 Jerusalem wieder in jüdische Hände kam. Von M. Ben-Dov wurde die Ruine im Rahmen des Wiederaufbaus des jüdischen Viertels restauriert und für Besucher zugänglich gemacht.

Heute sind die Kirche und das Hospital - beides nur noch Ruinen - in Form eines archäologischen Gartens hergerichtet. Auf dem Areal des ehemaligen Hospizes steht heute ein Wohnhaus einer jüdischen Institution.


Quelle: u.a. Zeitschrift "Nachrichten aus Israel", Dezember 2010



Lageplan - Deutsche Marienkirche in Jerusalem


Grudriss - Deutsche Marienkirche in Jerusalem



Deutsche Marienkirche in Jerusalem



Deutsche Marienkirche in Jerusalem



Deutsche Marienkirche in Jerusalem



Deutsche Marienkirche in Jerusalem


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Ins Netz gesetzt am 22.7.2011; letzte Änderung 01.02.2016

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