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Die "Turba / Madrasa Tashtamuriyya" in Jerusalem

Mamelukische Bauten im südlichen arabischen Altstadtviertel von Jerusalem

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Kurze Info: Die Mameluken in Jerusalem


Lage des Mausoleums

Die südlichste Straße im mamelukischen Viertel ist die Kettentorstraße, die sich im Westen von der HaYehudim-Str. bis im Osten an das Kettentor der westlichen Tempelmauer erstreckt.

Etwa auf dem halben Weg zum Kettentor mündet von Süden her die Misgav Ladakh-Str. in die Kettentorstraße (Tariq Bab es-Silsilah). Direkt an dieser Ecke steht das mamelukische Mausoleum.



Geschichte des Mausoleums

Die Turba / Madrasa Tashtamuriyya ist ein mamelukisches Mausoleum, an das sich eine Koranschule angliedert. Der Bau wurde 1382 n.Chr. errichtet.

Der Emir Tashtamur war der große Dawadar ("Bewahrer des herrscherlichen Titenfasses", Kanzler, Berater und Freund des Herrschers) des mamelukensultans Schaban II. (1370-1377 n.Chr.). Er hatte in Ägypten und Syrien eine Reihe wichtiger Ämter inne, ehe er dem ewigen Machtkampf der Mameluken um die Vorherrschaft des Reichs zum Opfer fiel. Im Jahr 1382 n.Chr. wurde er nach Jerusalem verbannt, wo er sofort mit dem Bau seines Grabmals begann, an das sich eine juristisch-theologische Koranhochschule anschloß. Zwei Jahre später (1384) wurde er dort zur Ruhe gebettet. 1393 wurde sein Sohn Ibrahim neben ihm bestattet. Ein Durchgang neben dem Grab führt zu einem prächtigen, kreuzförmig angelegten Kollegium.



Struktur des Mausoleums

Wie bei allen mamelukischen Grabmälern ist für den Touristen nur für Fassade des ominösen Baus zu sehen. Die aufwendige Innenstruktur der Anlage bleibt für den Passanten verborgen.

Wenn man von Osten, also vom Tempelberg her kommend, auf den Bau stößt - er beginnt direkt unter dem Bogen, der sich über die Gasse erstreckt - sieht man zunächst im östlichen Teil der Fassade drei Läden, bzw. ihr Fronten. Nach Westen schließt sich das hohe Eingangstor an, es folgen die beiden Fenstern des Grabmals. Westlich daneben ist darüber der elegante Balkon (sog. Mashrabiyya) zu sehen. Den Abschluß des Gebäudes bildet im Westen ein öffentlicher Brunnen (Sabil).

Die Einnahmen der drei Läden - ihre Eingänge sind heute meistens durch die Teppiche der Verkäufer bedeckt - dienten zur Finanzierung des theologischen Kollegiums.

Das prächtige Nischenportal mit eingestellten Bänken ist mit rotweißem Quaderwerk aufgeführt und mit einer Stalaktitenkalotte (sog. Mukarnas) bekrönt.

Direkt westlich des Portals befindet sich ein kleiner öffentlicher Brunnen (Sabil), der heute stillgelegt ist. Er wurde damals von einer alten Wasserleitung aus herodianischer Zeit gespeist.

Die Straßenfront der Grabkammer ist durch einen Rahmen vom umgebenden Mauerwerk abgesetzt. Bemerkenswert ist die kunstvolle Verblendung um die Inschrift über den Grabfenstern und die Lilienform der Verzahnung am Ende der Inschrift. Die beiden Fensteröffnungen waren ursprünglich unverglast und sind mit schmiedeeisernen Gittern verziert.

Die Grabkammer ist einer der größten und mißt 6 Meter auf jeder Seite. An der Südseite befindet sich ein Mihrab. Von der Grabkammer aus führt im Inneren eine Steige zu dem eleganten Balkon, der von vier reich verzierten Konsolen getragen wird. Der Balkon diente dazu, daß ein Vorbeter über dem Treiben der Gasse für Passanten den Koran rezitierte.




Turba / Madrasa Tashtamuriyya in Jerusalem - vergrößerbar



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Ins Netz gesetzt am 22.12.2015; letzte Änderung 02.06.2017

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