"St.-Georgs-Kathedrale" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in der nördlichen Jerusalemer Neustadt

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Kurze Information

Die "St. Georgs-Kathedrale" ist eine in den Jahren 1891-1898 erbaute anglikanische Kirche.

Ausführliche Informationen

Ca. 700 m nördlich des Damaskustores, an der Nablusstraße Ecke Saladinstraße, liegt die anglikanische St. George's Kathedral. Der Grundstein dieser Kirche wurde 1891 gelegt und nach 7-jähriger Bauzeit wurde die Kirche durch Bischof Blyth im Jahr 1898 geweiht.

Die Kirche trägt den Namen des anglikanischen Schutzpatrons St. Georg, eines Soldaten aus Palästina, der 303 n.Chr. hingerichtet wurde, weil er Diokletians Verbot des Christentums nicht befolgen wollte.

Durch ein Torhaus, das den Tudorstil vortäuscht, gelangt man auf das hinter hohen Mauern verborgene Areal. Dieses umfaßt die Wohnbezirke für den Dekan und den Bischof, ein Gästehaus für Pilger und Touristen, eine Knabenschule und seit wenigen Jahren auch eine Institution der Erwachsenenbildung. Der ganze Komplex wurde von dem Architekten George Jeffery nach dem Modell eines Colleges in Oxford entworfen und ist im Stil der englischen Windsorgotik (vgl. Schloss Windsor) des 14. und 15. Jh. erbaut.

Wenn man über die Nablusstraße das Gelände betritt, steht man zunächst in einem Hof. An seiner linken Seite befindet sich das Gästehaus. Dieses wurde erst 1923 eingerichtet, wobei man die Wohnräume des Klerus und die Chorschule umfunktionierte. Geht man den Hof geradeaus durch, gelangt man in die Kathedrale. Wendet man sich auf Hof nach rechts, erreicht man den Wohnbezirk und weiter hinten den liebevoll angelegten Garten, der biblische Pflanzen vorstellt.

Über den Garten erreicht man den Turm der Kathedrale, der 1911 zum Andenken an König Eduard VII. errichtet wurde. Wegen der Erdbebengefahr wurde er abseits vom Kirchenschiff gebaut.

Die Kathedrale ist die Bischofskirche der Episkopalkirche von Jerusalem und dem Nahen Osten. Der wunderschöne Bau ist dreischiffig und darüber hinaus mit einem Querschiff gebaut.

Im Kircheninneren ist in dem links gelegenen Querschiff das königliche britische Wappen zu sehen. Erst als die Briten am 14.5.1948 das Land verließen, wurde es hierher gebracht. Es stand früher in der britischen Gouverneursresidenz der britischen Mandatsregierung.

Ebenfalls hier befindet sich eine Gedenketafel für die Mitglieder der britischen Palästinapolizisten, die in diesem Land ihr leben ließen.

In der Kathedrale treffen sich heute zwei Gemeinden: eine Gruppe von arabischen Anglikanern und eine Gemeinschaft von ausgewanderten Englisch sprechenden Anglikanern. An Tafeln in der Kirche ist jeweils der Name des anglikanische Bischofs von Jerusalem samt seiner Vorgänger und einer Liste der arabischen Pastoren angebracht.

Draußen auf dem Hof steht eine große Säule, die aus byzantinischer Zeit stammt. Sie wird von einer römischen Kanonenkugel gekrönt und einem byzantinischen Kreuz.

Im Ersten Weltkrieg war das Areal das Hauptquartier der türkischen Armee und der türkische General in Jerusalem, Cemal Pascha, wohnte in der Residenz des Bischofs.

Am 9. Dezember 1917 wurde in dieser Residenz dann die Kapitulation der Stadt unterzeichnet. Daraufhin wurde die Kathedrale wieder geöffnet, die drei Jahren lang geschlossen geblieben war.

Die anglikanische Kirche in Jerusalem

Das Wirken der anglikanischen Kirche in Jerusalem begann 1833, mit der Errichtung einer permanenten Station. Jedoch bereits 1821 wurde durch die "Church Missionary Society" ein Sitz der Kirche im Nahen Osten erwogen.

Auf Anregung von Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wurde 1841 das evangelische Bistum Jerusalem ins Leben gerufen. Der erste Bischof war Michael Solomon Alexander. 1845 wurde die erste anglikanische Kirche der Stadt geweiht (Christ Church am Jaffator).

1846 wurde Samuel Gobat als Nachfolger Alexanders zum zweiten Bischof der Stadt ernannt. In seiner Eigenschaft als Bischof gründete Gobat evangelische Gemeinden und Schulen, Waisen- und Krankenhäuser in Jerusalem, Betlehem, Jaffa, Nablus und Nazaret.

Gobat wirkte hauptsächlich unter den örtlichen Christen und ordinierte die ersten beiden arabischen Priester.

Als sich 1881 die englisch-preussische Verbindung löste, wurde das Bistum 1887 ein anglikanisches, das sich auf die St. Georgs-Kathedrale konzentrierte. Diese Kathedrale wurde unter dem vierten Bischof, George Blyth, im Jahr 1898 geweiht.

Weitere Informationen im Internet

St.-Georg-Katherdale © wikipedia

St. Georgs Cathedral © www.israelinphotos.com

Jerusalem - christliche Architektur © www.mfa.gov.il

The Anglican Church in the Holy Land © www.j-diocese.org

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Ins Netz gesetzt am 7.12.2010; letzte Änderung am 26.01.2012

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