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"Bauten der Mameluken" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten im arabischen Altstadtviertel von Jerusalem

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Kurze Information

Im südlichen arabischen Altstadtviertel von Jerusalem befinden sich eine Reihe von mamelukischen Bauten mit sehenwerten Fassaden. Einige wenige Bauten stammten jedoch aus der späteren osmanischen Zeit (die Bauten ab 1517 n.Chr.).

Auf dieser Seite werden die Bauten (rote Punkte) in der Reihenfolge von Norden nach Süden beschrieben (siehe interaktive Karte) und entsprechend von Westen nach Osten, etwa in der Reihenfolge, wie sie beim Begehen der Straßen gesehen werden.

Bauten aus osmanischer Zeit sind grün markiert, bzw. blau die osmanischen Brunnen.



Hammam el-Ayn Hammam esh-Shifa Imaret von Haseki Sultan Khan es-Sultan Madrasa Arghuniyya Madrasa Hanbaliyya Madrasa Hasaniyya Osmanischer Brunnen in der Alaa ed-Din-Straße Madrasa Jawhariyya Madrasa Luluiyya Madrasa Mawardiyya Madrasa Muziriyya Madrasa Manjakiyya Osmanische Brunnen Ribat Alaa ed-Din Ribat Bayram Jawish Ribat Kurd Ribat Mansuri Serai es-Sitt Tunshuq Suq el-Qattanin Turba Barakat Khan Turba es-Sitt Tunshuq Turba Kilaniyya Turba/Madrasa Tashtamuriyya Turba/Madrasa Taziyya Turba Jaliqiyya Osmanischer Brunnen Turba Turkan Khatun Turba Sadiyya Ribat Nisa Madrasa Tankiziyya Osmanischer Brunnen Zawiyya Qiramiyya Deutsch-Lutherische Erlöserkirche



Ausführliche Information


Die Tour durch das mamelukische Viertel

Wer ca. 45 Minuten in der Altstadt von Jerusalem erübrigen kann und Freude an arabischer Architektur hat, dem sei ein Gang durch das südliche arabische Viertel empfohlen.

Die Tour ist zwar nicht der Hit, aber die Bauten der Mameluken offenbaren eine vergessene Facette von Jerusalems reicher Geschichte. Auch wenn man nur die Fassaden bestaunen kann, die in den vergangenen Jahrzehnten restauriert wurden, vermitteln sie einen guten Eindruck vom Glanz vergangener Zeiten.



Bauten der Mameluken

Es bleibt ein Geheimnis, warum die Kreuzfahrer nicht nahe an die Tempelmauern herangebaut haben. So blieb über lange Zeit das Areal westlich und nördlich des Tempelberges ein Brachland. Erst als die Mameluken (1250-1517 [1250 übernahmen sie die Herrschaft in Ägypten und 1260 kamen sie nach Jerusalem]) kamen, füllte sich das Gelände mit Gebäuden. Die neuen Herrscher über Jerusalem errichteten Religionsschulen und Pilgerherbergen, bis das ganze Viertel westlich und nördlich des Haram-Bezirks von glattbehauenem Stein in rot, weiß und schwarz leuchtete. Die strengen Muster haben bis heute ihre Würde behalten. Manche Straßen haben sich kaum verändert, denn sie liegen abseits und werden kaum von Fremden betreten.

Die meisten Häuser sind heute Wohnhäuser und daher für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ein Blick durch ein offenes Tor ist meist alles, was man erwarten darf. Eine Ausnahme bildet das Ribat Mansuri, in deren Halle man auch als Besucher hineingehen kann.

Zum Glück ist aber der interessanteste Teil eines mamelukischen Gebäudes die geschmückte Fassade. Sie hat normalerweise nur eine Tür, die von einer sehr viel größeren Nische betont wird. Die Dekoration der Türnische ist detailreich und das Mauerwerk wird von wechselnde Bänder von rotem, cremefarbenem und manchmal auch schwarzem Stein belebt.

Im Rahmen einer Altstadtrenovierung wurden in den vergangenen Jahren diese Gebäude von Grund auf hergerichtet, um für die Einwohnern moderne Wohnräume zu schaffen. Bei diesen Aktionen wurden z.T. auch die Fassaden gereinigt und hergerichtet.



Die Brunnen

Hin und wieder stößt man in diesem Viertel auf Brunnen. Sie alle sind osmanisch und stammen aus dem 16. Jahrhundert.




Serai es-Sitt Tunshuq (Palast erbaut 1388 n.Chr.)

An der Aqabat at-Takiya-Straße befindet sich auf der südlichen Seite die sehr verfallene Fassade des ominösen Palastbaus "Serai es-Sitt Tunshuq".

Die Dame Tunshuq war eine türkische oder mongolische Sklavin, die ins Ausland gehen mußte. Es gelang ihr, genügend Geld mitzubringen, um diesen Palast 1388 zu errichten, in dem sie bis zu ihrem Tod im Juli 1398 lebte.

Heute gibt der Bau als arabisches Waisenhaus 150 Buben Arbeit und Unterkunft.

Weitere Bilder des Serai es-Sitt Tunshuq


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Turba es-Sitt Tunshuq (Mausoleum erbaut 1398 n.Chr.)

Sechs Jahre vor ihrem Tod ließ die Dame Tunshuq auf der anderen Straßenseite, dem Palast direkt gegenüber, ihr Mausoleum errichten.

Neben dem Mosaik der Türfüllung, das sich von dem gegenüber zart unterscheidet, achte man auf die Gewölbesteine in schwarz, weiß und rot. Hinter den beiden vergitterten Fenstern befindet sich die Grabstelle.

Weitere Bilder des Turba es-Sitt Tunshuq


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Imaret von Haseki Sultan (erbaut um 1550 n.Chr. [Suppenküche])

Direkt östlich an das Ostportal des Serai schließt sich ein weiterer Eingang an.

Der Eingang gehört zu einem großen Komplex, den die Lieblingsfrau Frau von Suleiman dem Großen, Roxelana, auch genannt Haseki Sultan, erbauen ließ.

Nach dem Tod von Haseki Sultan war hier eine soziale und religiöse Stiftung untergebracht.

Im 19. Jh. wurde der Bau die Residenz des ottomanischen Gouverneurs von Jerusalem.

Heute ist hier eine Schule für arabische Waisenkinder untergebracht.

Weitere Bilder des Imaret Haseki Sultan


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Madrasa Mawadriyya (erbaut um 1550 n.Chr.)

Zwischen dem Imaret Haseki Sultan und dem Ribat Bayram Jawisch steht die hohe Frontfassade der Madrasa Mawardiyya.

Diese theologische islamische Kollegium wurde Direkt östlich an das Ostportal des Serai schließt sich ein weiterer Eingang an.

Weitere Bilder der Madrasa Mawardiyya


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Ribat Bayram Jawish (Hospiz erbaut 1540 n.Chr.)

1540 stiftete der osmanische Emir Bayram diesen Bau dem Haram als Pilgerherberge.

Direkt gegenüber steht das "Maktab Bayram Jawish", eine Schule für Waisenkinder. Die beiden Gebäude wurden durch Brücken, die über die Straßen führen, verbunden.

Weitere Bilder des Ribat Bayram Jawish


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Madrasa Hasaniyya (Koranschule erbaut 1433 n.Chr.)

Die unscheinbare Koranschule Madrasa Hasaniyya wurde 1433-37 n.Chr. von Emir Husam ad-Din Abu Muhammad al-Khashkili al-Hanafi erbaut.

Die kleine unscheinbare Eingangstür der Koranschule führt von der Straße über eine Treppe in das Obergeschoss. Hier befinden sich die einzelnen Räume der Madrasa.

Der kurze Durchgang nach Osten führt auf einen offenen, von Zellen auf der West- und Nordseite eingeschlossenen Hof.

Weitere Bilder des Madrasa Hasaniyya


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Ribat Alaa ed-Din el-Basir (Herberge erbaut 1267 n.Chr. - früheste Gebäude der Mameluken)

Der Erbauer dieses Pilgerhospizes war der mamelukischer Emir, Alaa ed-Din al Basir, berühmt für seine Weisheit.

Diese Herberge ist zusammen mit der Turba Barakat Khan (erbaut zwischen 1264-80) der erste mamelukische Bau in Jerusalem und zeigt noch wenig typische mamelukische Bauelemente.

Weitere Bilder des Ribat Alaa ed-Din


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Ribat Mansuri (Herberge erbaut 1282 n.Chr.)

Der große Mamelukensultan Al-Mansur Qalawun ließ diese große Pilgerherberge errichten, dessen Wohnräume über den Hof zu erreichen sind.

Der Eingang ist großzügig gestaltet und hat die typisch mamelukischen eingestellten Bänke. Die Grundstruktur des Eingangs ähnelt dem gegenüberliegenden Ribat Alaa ed-Din el-Basir, läßt aber eine Weiterentwicklung erkennen: Der weite Spitzbogen zeigt bichrome Steine, auch der tragende Sturz über dem Tor, allerdings wurde noch nicht verzahnt.

Weitere Bilder des Ribat Mansuri


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Madrasa Manjakiyya (Koranschule erbaut 1361 n.Chr. - Oberstes Islamisches Gericht)

Der Erbauer dieser Koranschule war Emir Manjak.

Der Bau hat eine schöne langgestreckte Ostfassade, die vom Tempelberg her gut sichtbar ist und sich dort über sieben Bögen des Portikus erstreckt.

Der Säuleneingang zur Madrasa in der Alaa-ed-Din-Strasse stammt aus der englischen Mandatszeit. Im ersten Stock kann man die Erlaubnis für die Besichtigung der verschlossenen unterirdischen Bezirke des Haram einholen, sie wird aber nicht immer gegeben.

Weitere Bilder der Madrasa Manjakiyya


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Madrasa Hanbaliyya (Koranschule aus dem 14. Jh.)

Diese Koranschule wurde Ende Februar 1380 n.Chr. fertiggestellt und war von Amir Sayf ad-Din al-Khwarizmi Baydamur (Badadmour) in Auftrag gegeben worden.

Die Madrasa besteht aus zwei Etagen und einem Innenhof. Sie ist im typischen Mameluken-Stil erbaut und verwendet eine Vielzahl an dekorativen Steinelementen.

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Madrasa Jawhariyya (Koranschule erbaut 1440 n.Chr.)

Der Gründer dieses islamischen Kollegiums war ein abessinischer Eunuch.

An diesem Gebäude ist besonders bemerkenswert, wie sehr es dem Erbauer um die direkte Verbindung zum Haram ging. Um sie zu erreichen, mußte er sein Gebäude über die einstöckige Herberge Ribat Kurd nebenan bauen.

Weitere Bilder der Madrasa Jawhariyya


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Ribat Kurd (Herberge erbaut 1293 n.Chr.)

Die Bescheidenheit dieses einstöckigen Hospizes läßt einen wenig bemittelten Begründer vermuten. Sayf ed-Din (er war Kurde von Geburt) war zu dieser Zeit nur Mundschenk. Sein Aufstieg begann erst zwei Jahre später.

Als er an der Spitze eines Angriffs gegen die Tataren bei Horns 1299 fiel, hatte er es bis zum Gouverneur von Tripolis (Libanon) gebracht.

Man kann das Gebäude unbehindert betreten, aber neuere bauliche Veränderungen machen den Besuch leider wenig lohnend.




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Turba/Madrasa Arghuniyya (Mausoleum und Koranschule erbaut 1358 n.Chr.)

Die Koranschule und das Mausoleum sind nach ihrem Erbauer, dem Gewandmeister Amir Arghun el-Kamili, benannt.

Das Gebäude liegt am Ende der Straße, die zum Eisentor führt, direkt südlich. Die Bauinschrift über dem Portal gibt als Baujahr 1358 n.Chr. an.

Weitere Bilder der Turba/Madrasa Arghuniyya


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Madrasa Muzhiriyya (Koranschule erbaut 1480 n.Chr.)

Abu Bakr Muhammad ibn Muzhir war acht Jahre Kanzleiminister für Ägypten gewesen, als er 1480 n.Chr. dieses theologische Lehrhaus in Jerusalem errichten ließ.

Um eine direkte Verbindung zwischen seiner theologischen Schule und dem Tempelberg herzustellen, verlängerte er den zweiten Stock über das Lehrhaus der Madrasa Arghuniyya hinweg.

Bilder der Madrasa Muzhiriyya


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Zawiyya Qiramiyya (Sufi-Kloster und Mausoleum aus dem 14. Jh.)

Die Zawiyya Qiramiyya ist ein Sufi-Kloster mit Mausoleum aus dem 14. Jh., in der Scheich Shams ad-Din Abu Abdullah Muhammad el-Turkumani el-Qirami, einem prominenter Scheich des Sufi-Ordens, wirkte.

Die Zawiya zeichnet sich durch Einfachheit und wenig Ornamenten aus, was ganz der Sufi-Überzeugungen entspricht.

Weitere Bilder der Zawiyya Qiramiyya


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Madrasa Luluiyya (Koranschule erbaut 1373 n.Chr.)

Die Koranschule Madrasa Luluiyya wurde von Emir Badr ad-Din Lulu Ghazi im Jahr 1373 n.Chr. errichtet.

Dieser Bau besteht aus zwei Einheiten: einem nördlichen Komplex, in dem die Koranschule untergebracht ist, und einem südlichen, der zu einer Reihe von gewölbten Kammern führt.

Weitere Bilder der Madrasa Luluiyya


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Suq el-Qattanin (Baubeginn zur Zeit der Kreuzfahrer)

Viele Jahre lang waren diese Marktgewölbe voller Unrat. 1974 hat man sie aufgeräumt und restauriert, und so kann man diese besondere Art mamelukischer Bauweise wieder studieren. Der Name bedeutet "Markt der Baumwollhändler". Er wurde gebaut, um die Mieterträge wohltätigen Zwecken zuzuführen.

Blickt man die Ladenfronten entlang, entdeckt man sofort zwei Bauperioden: Die westlichen Bauten haben einen einfachen Bogen, die östlichen, also nahe dem Tempelberg, haben einen schweren Sturz. Die Verbindung in der Mitte wird von Strebebogen betont, die sich um ein schönes, mit Stalaktiten verziertes Rundfenster treffen.

Der westliche Teil ist älter und stand ursprünglich frei. Dieser westliche Teil des Marktes wurde von den Kreuzrittern erbaut und Mitte des 14. Jhs. von den Mameluken erweitert. Sie verlängerten den Markt nach Osten bis zum Haram. Das heutige Marktgebäude ist fast 100 Meter lang und beherbergt im Erdgeschoß ca. 50 Läden. Darüber befinden sich Wohnungen.

Drei Inschriften erwähnen den Emir Tankiz. Eine findet sich auf Messingbändern an den großen Türen von Bab el-Qattanin, die zweite an dem Sturz über diesen Türen, die dritte am Sims des Eingangs zu Khan Otuzbir; letztere sieht man vom Markt aus nicht, man muß durch eine schmutzige Holztür in einem hohen Spitzbogen mit einem Eisengitter treten, der ländliche Geruch zeigt an, daß man an der richtigen Stelle ist. Die ersten beiden Inschriften haben dieselbe Jahreszahl: 1336.

Das Wappen auf dem Türsturz zeigt, daß Tankiz zuerst als Mundschenk gedient hat. Während seiner 28 Jahre als Gouverneur von Damaskus und Vizekönig von Syrien (1312 bis 1340) häufte er ein riesiges Vermögen an und verwendete viel davon für die Verschönerung von Jerusalem. Als seine Loyalität verdächtig wurde, jagte man ihn aus dem Amt und ließ ihn 1340 in Alexandria ermorden.

Möglicherweise hat Tankiz den alten westlichen Teil des Marktes übernommen und in ein neues Bauvorhaben einbezogen, das dann vom prächtigen Bab el-Qattanin gekrönt wurde. Möglicherweise muß man auch ihm die beiden öffentlichen Bäder zuschreiben: Hammam el-Ayn und Hammam esh-Shifa. Letzteres war einst als "Bad des Aladin" bekannt und war mit den unterirdischen Wasserspeichern des Tempelberges durch Kanäle verbunden. Beide Bäder werden schon seit langem nicht mehr genutzt. Allerdings ist eine Renovierung geplant.

In der Mitte des Marktes stößt man auf ein Tor, das zum "Al-Quds University Jerusalem Studies Center" führt. Wenn es geöffnet ist, kann man aufs Dach hinaufsteigen, um den tollen Blick auf den Tempelberg zu genießen.

Bilder der Markthalle "Suq el-Qattanin"

Bilder der Bäderanlage "Hammam el-Ayn"

Bilder der Bäderanlage "Hammam esh-Shifa"




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Khan es-Sultan (Herberge erbaut 1386 n.Chr.)

Am westlichen Ende der Kettenstraße (Tariq Bab es-Silsilah) führt von der Straße ein ca. 20 Meter langer gewölbter Eingang in einen großen Hof.

Früher früher gab es hier rundherum Läden, deren Einnahmen zur Erhaltung des Tempelberges bestimmt waren.

Der heutige Name erinnert an den Gründer, den Sultan Barquq.

Weitere Bilder des Khan es-Sultan


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Turba/Madrasa Tashtamuriyya (Mausoleum und Koranschule erbaut 1382 n.Chr.)

Der Emir Tashtamur wurde 1382 nach Jerusalem verbannt, wo er sofort mit dem Bau seines Grabmals begann, an das sich eine juritisch-theologische Koranhochschule anschloß. Zwei Jahre später (1384) wurde er dort zur Ruhe gebettet, 1393 wurde sein Sohn Ibrahim neben ihm bestattet. Ein Durchgang neben dem Grab führt zu einem prächtigen, kreuzförmig angelegten Kollegium.

Die Fassade besteht aus den drei Läden, dem hohen Eingangstor, den beiden Fenstern des Grabmals, einem eleganten Balkon (sog. Mashrabiyya) und dem Brunnen.

Weitere Bilder der Turba / Madrasa Tashtamuriyya


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Turba Kilaniyya (Mausoleum erbaut 1352 n.Chr.)

Diese Turba ist ein mamelukisches Mausoleum in seiner vollendeten Form.

Der Emir Ibn as-Sahib Kilan (von daher der Name Turba Kilaniyya) ordnete den Bau dieses Grabmales an.

Der Bau ist sehr symmetrisch gestaltet.

Hinter den beiden vergitterten Fensterpaaren, eines rechts und eines links der Eingangstüre, liegt jeweils die Grabkammer, unter ihnen liegen niedrige Krypten für die eigentlichen Bestattungen.

Um den Bau für jedermann als Mausoleum erkennbar zu machen, wurden die Fensterzonen entsprechend gestaltet.

Weitere Bilder der Turba Kilaniyya


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Turba/Madrasa Taziyya (Mausoleum und Koranschule erbaut 1362 n.Chr.)

Direkt östlich an die Turba al-Kinaniyya schließt sich die bescheidene mamelukische Koranschule Madrasa Taziyya an.

Taz kam 1361 nach Jerusalem und baute die juristisch-theologische Koranschule mit integriertem Mausoleum. Er verstarb jedoch 1362 noch vor Vollendung des Baus in Damaskus und wurde dort begraben.

Bilder der Turba/Madrasa Taziyya


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Turba Barakat Khan (Grabmal aus dem 13. Jh. und seit 1901 Khalidi-Bibliothek)

In den beiden vermauerten Spitzbögen befanden sich einst Hallen aus der Zeit der Kreuzfahrer.

Im 13. Jh. wurde westlich der Hallen ein Anbau errichtet, der als Mausoleum diente. Das Portiko verzierte den Eingang zur Turba, in welcher der Emir Barakat Khan beigesetzt wurde.

1390 ließ Mohammed Ibn Ahmad die drei Gräber aus dem westlichen Anbau in die Kreuzfahrerhalle nach Osten verlegen. Die beiden Bögen wurden vermauert und mit der heutigen Tür, einem typischen mamalukischen Nischenportal, einem Brunnen und einem Fenster versehen.

1901 wurde das ehemalige Grabmal in den Lesesaal der Khalidi-Bibliothek umgewandelt. 12 000 Bücher und Handschriften bilden den kostbaren Handschriftenschatz der Familie Khalidi.

Weitere Bilder der Turba Barakat Khan


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Turba Jaliqiyya (Mausoleum erbaut um 1300 n.Chr.)

In der Kettenstraße, unmittelbar vor der Treppe, die zur Talstraße hinunterführt, liegt ein äußerst schlichtes Mausoleum, die Turba Jaliqiyya.

Der Erbauer des Grabmals, Baibars ad-Jaliq as-Salihi verstarb etwa 80-jährig im Jahr 1307.

Weitere Bilder der Turba Jaliqiyya


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Turba Turkan Khatun (Mausoleum erbaut 1325 n.Chr.)

1352 n.Chr. wurde das Mausoleum für die mongolische Prinzessin Turkan Khatun errichtet.

Die Fassade ist charakterisiert durch ihre feine Arabesken.

Es fehlt jedoch der repräsentative Eingang, der nicht mehr erhalten ist. Deshalb dient heute das westliche Fenster als Eingang.

Weitere Bilder der Turba Turkan Khatun


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Turba Sadiyya (Mausoleum erbaut 1311 n.Chr.)

Das schlichte Grabmal Turba Sadiyya ist vermutlich eine Stiftung des Emir Sad ad-Din Masud und stammt aus dem Jahr 1311.

Das typisch mamelukische Nischenportal hat zwei eingestellte Bänke und besteht aus bichromen Quaderlagen. Darüber spannt sich eine Stalaktitenkalotte.

Östlich des Eingangs befinden sich die vergitterten Glasfenstern, hinter denen die Kenotaphe stehen.

Weitere Bilder der Turba Sadiyya


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Ribat Nisa (Pilgerherberge erbaut 1310 n.Chr.)

Der schlichte Bau an der Nordseite des Kettentorplatzes ist die Ribat en-Nisa, eine Herberge für muslimische Pilgerinnen.

Der Bau stammt aus dem Jahr 1310 n.Chr. und wurde von Saif ad-Din Tankiz gestiftet.

Weitere Bilder der Ribat Nisa


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Madrasa Tankiziyya (Koranschule erbaut 1310 n.Chr.)

An der Südseite des Vorplatzes des Kettentores erhebt sich das mächtige Portal der Madrasa Tankiziyya.

Saif ad-Din Tankiz stiftet diese älteste Rechtsschule der Hanafiten in Jerusalem.

Seit 1967 ist das Gebäude eine israelische Polizeistation.

Weitere Bilder der Madrasa Tankiziyya


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Osmanische Brunnen (16. Jhd.)

Eine Reihe von Brunnen (Sebil) schmücken die diversen Gassen des arabischen Altstadtviertels. Sie stammen alle aus osmanischer Zeit.

Der osmanische Sultan Suleimann der Prächtige investierte viel in den graß angelegten Ausbau der Jerusalemer Wasserversorgung. Er ließ sechs prächtige Brunnen errichten, dazu Kanäle bauen und Teiche anlegen. (vgl. Das Wasserversorgungssystem in Jerusalem)

Brunneninschrift des Brunnens am Kettentorplatz: (CIA II, Jerusalem Ville, #112)

"Es befahl den Bau dieses gesegneten Brunnens, unser Herr, der Sultan, der größte König, der verehrte Hakan, der oberste König der Nationen (w. Nacken-König der Nationen), der Sultan der Türken, der Araber und der Adsham (Perser), Höhepunkt des Islam und der Muslime, Schatten Allahs auf der Welt, Beschützer der beiden gesegneten Heiligtümer, der Sultan Suleiman, der Sohn des Sultans Salim Khan: Möge Allah sein Reich und sein Sultantat ewig erhalten und seine Gerechtigkeit und seine Wohltätigkeit andauern lassen. Datum: 22. Radjab 943 H. (= 4. Januar 1537 n.Chr.)"

Weitere Bilder der osmanischen Brunnen




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Literatur und Quellen:



Weitere Informationen im Internet:



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